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COPD

Die COPD ist eine häufige Erkrankung, nach Berechnungen wird sie weltweit 2030 in der Liste der Todesursachen an erster Stelle stehen. Sie verläuft schleichend, viele Patienten merken Beschwerden erst, wenn schon eine deutliche Zerstörung der Atemwege vorhanden ist. Insofern ist eine Früherkennung der COPD sehr wichtig.

Was ist COPD?

Die COPD ist eine Schädigung der Schleimhaut in den Bronchien, die in leichten Fällen zu einer chronischen Bronchitis (Husten und Auswurf ohne Verengung der Atemwege) führt. Hierbei wird der natürliche Reinigungsmechanismus der Lunge zerstört und die Atemwege bilden vermehrt Schleim, der zum Husten führt.

Bei einem Teil der Patienten entwickelt sich zusätzlich eine Verengung der Atemwege, die zu Luftnotbeschwerden führt (Obstruktion = Verengung). Die Verengung wird durch eine Entzündung und Schädigung der Bronchialwände hervorgerufen. Außerdem verkrampft sich die Atemmuskulatur der Atemwege (Bronchien) und führt zu einer weiteren Einengung.

Die Lungenbläschen als Ort der Sauerstoffaufnahme können zerstört werden (Lungenemphysem) und die Luftnot weiter verstärken.

Ursachen von COPD:

Die COPD wird hauptsächlich durch die Inhaltsstoffe des Zigarettenrauchs verursacht, seltener durch schwere Infekte der Atemwege oder durch Schadstoffe in der Umwelt.

Welche Beschwerden können bei COPD auftreten ?

  • Husten und Auswurf, meistens frühmorgens, teilweise aber auch zu jeder Tageszeit
  • Verschlechterung der körperliche Leistungsfähigkeit, Luftnot bei Belastung, in fortgeschrittenen Stadien schon bei geringer Anstrengung
  • Infektanfälligkeit

Behandlung der COPD:

An erster Stelle steht die Beendigung des Rauchens, da nur hierdurch eine weitere Schädigung der Atemwege verhindert werden kann.

Zusätzlich erfolgt die Therapie mit bronchienentkrampfenden Medikamenten, die inhaliert werden. So ist gewährleistet, dass die Stoffe direkt an die Bronchien gelangen und nur minimal im Blut nachweisbar sind. Dadurch sind Nebenwirkungen auf andere Organe sehr selten. Hierfür stehen zwei verschiedene Substanzgruppen zur Verfügung (Betamimetika und Anticholinergika). Diese führen in den meisten Fällen zu einer Besserung der Luftnotbeschwerden und der Lungenfunktion, eine Normalisierung der Lungenfunktion ist aufgrund der entstandenen Schäden in den Bronchien nicht zu erwarten.

Als Basis werden langwirksame Medikamente morgens und/oder abends inhaliert. Zusätzlich erhalten Sie ein kurzwirksames Bedarfsmedikament für zwischendurch auftretende Luftnot.

Bei einem Teil der Patienten kann die Inhalation von Kortison in geringer Dosis sinnvoll sein. Dies ergibt sich aus dem Schweregrad und dem Verlauf der Erkrankung.

Zusätzlich steht eine entzündungshemmende nicht kortisonhaltige Substanz als Tablette zur Verfügung, die vorzugsweise bei Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung und starker Verschleimung eingesetzt wird.

In Einzelfällen ist bei nachweisbarem Sauerstoffmangel eine Sauerstofftherapie erforderlich. Diesbezüglich wird bei uns bei jeder Untersuchung der Sauerstoffgehalt im Blut bestimmt.

Warum wird behandelt?

Die Behandlung führt zu einer Entkrampfung der Muskulatur in den Atemwegen und reduziert hierdurch die Luftnot und führt zu einer Linderung der Luftnotbeschwerden.Ziel ist eine Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit im Alltag.

Zusätzlich wird versucht die Infektanfälligkeit herabzusetzen

Hilfreich ist eine Schulung über COPD und seine Behandlung, da Wissen mehr Selbstbestimmung ermöglicht und den Umgang mit der Erkrankung verbessert. COPD Schulungen führen wir regelmäßig in unserer Praxis durch, bitte sprechen Sie uns bei Interesse an.

Nichtmedikamentöse Maßnahmen:

Lippenbremse:

Durch die Schädigung der Bronchien kommt es beim Ausatmen zu einem Kollabieren der Atemwege. Dies führt dazu, dass bei Belastung mehr Luft eingeatmet werden kann als wieder ausgeatmet wird. Die Luft staut sich in der Lunge und verursacht Luftnot. Durch die Anwendung der Lippenbremse kann dem Kollaps der Atemwege und dem Luftstau entgegengewirkt werden. Dadurch bessert sich die Leistungsfähigkeit. Wenden Sie die Lippenbremse unter Belastung an und bei Luftnot.
Ablauf:
1:Langsames Einatmen durch die Nase
2: Während der Ausatmung werden die Lippen geschürzt, so dass am Mund eine Enge entsteht, die zu einer Druckerhöhung führt und verhindert, dass die Atemwege kollabieren.

Sport / Lungensport:

Bewegung und Erhalt der körperlichen Leistungsfähigkeit sind sehr wichtig. Sport im Rahmen der Möglichkeiten /Lungensport ist ein Bestandteil der Therapie. Schon ein täglicher Spaziergang ist hilfreich.

Mehr Informationen

Schutzimpfungen:

Bei COPD raten wir zu einer jährlichen Grippeschutzimpfung und zur einer Schutzimpfung gegenüber dem häufigsten Erreger der Lungenentzündung (Pneumokokken).

Atemphysiotherapie:

Bei starker Verschleimung kann ergänzende Atemphysiotherapie sinnvoll sein.

Sauerstofflangzeittherapie:

In Einzelfällen ist bei nachweisbarem Sauerstoffmangel eine Sauerstofftherapie erforderlich. Diesbezüglich wird bei uns bei jeder Untersuchung der Sauerstoffgehalt im Blut bestimmt.

Ventilimplantation/Coilimplantation in die Lunge:

In Einzelfällen kann bei fortgeschrittener COPD, insbesondere wenn einschweres Lungenemphysem vorliegt (Zerstörung der Lungenbläschen) eine Implantation von Ventilen in die Lunge sinnvoll sein, um komplett zerstörte Teile der Lunge auszuschalten, damit die übrigen Anteile der Lunge besser mit Luft und Durchblutung versorgt werden können. Die notwendigen Voruntersuchungen, falls erforderlich, werden von uns in die Wege geleitet. Nachfolgend nehmen wir mit einen Zentrum Kontakt auf, um zu klären, ob die Ventilimplantation sinnvoll ist.
Bei einer anderen Methode werden sogenannte Coils in die Lunge implantiert. Dies sind Spiralen, die das Lungengewebe raffen und hierdurch die Überblähung (Areale in der Lunge, die nicht zum Atmen zur Verfügung stehen) reduzieren.

Diese Maßnahmen bedürfen keiner Operation, sondern werden bronchoskopisch (mittels Spiegelung der Bronchien) durchgeführt.